
Die Balkanisierung Deutschlands und der Multikulturalismus als kommunistische Ersatzideologie

von Dr. Tomislav Sunić
Schriftsteller, kroatischer Diplomat a.D.
tomsunic.com
Die Bundesrepublik Deutschland sowie die ganze Europäische Union haben wenig von dem Zerfall des ehemaligen Multikulti-Zwangsstaats Jugoslawien gelernt. Das, was die ehemaligen Kommunisten mit Terror in Mittel- und Osteuropa nicht vollenden konnten, versucht seit wenigen Jahrzehnten die globalistische „Superklasse“ in Westeuropa mit ihrer Ersatzideologie des Multikulturalismus. Die Systemleute sowie viele BRD-Akademiker glauben, dass alle Völker der Welt in einem hybriden Suprastaat leben können und wie Verbrauchsmaterial ständig reproduziert werden sollten. Das jetzige System in EU und BRD ist bei den Zuwanderern aus der Dritten Welt beliebt, da es ihnen materielle Gewinne anbietet, über welche sie in ihren Heimatländern nur träumen können. Der Kommunismus ging in Osteuropa zugrunde, weil er sich unter dem Namen „Multikulturalismus“ in der Praxis viel besser in Westeuropa bzw. in der BRD verwirklicht hat.
Die Schuld an der Balkanisierung und an den Parallelgesellschaften in der BRD tragen die globalistischen Kapitalisten. Es liegt in ihrem Interesse, eine billige millionenstarke Reservearmee zur Arbeit nach Deutschland und Westeuropa zu holen, womit sie immer wieder die Löhne der einheimischen deutschen Arbeitnehmer herabsenken können. Der Händler, ob er ein Kroate, Deutscher oder Italiener ist, hat keine Identität – da er keine braucht. Einem deutschen Börsenmakler oder einem kroatischen Neukapitalisten ist es völlig egal, wo seine Heimat liegt – so lange er Geld verdient. Schon der Urvater des Liberalismus, der hochgepriesene Adam Smith, schrieb: „Der Kaufmann ist nicht unbedingt der Bürger irgendwelchen Landes.“ Das Kapital kennt keine Heimat, es kennt nur die Mobilität der Arbeitskräfte über nationale Grenzen hinweg.
Wenn die Europäer wieder eine eigene Identität aufbauen wollen, sollten sie zuerst den Globalkapitalismus und die Freimarkttheologie demythologisieren. Auslandsimmigration kommt dann sofort zum Stopp. Die afro-asiatischen Einwanderer haben dann kein Motiv mehr, in den Ländern der Europäern zu leben und sich große Illusionen über den ständigen Wirtschaftsfortschritt zu machen.
Nicht die vorderasiatischen oder afrikanischen Zuwanderer tragen Schuld an der drohenden bürgerkriegsähnlichen Balkanisierung Europas, sondern die europäischen „Weltverbesserer“ bzw. die Systempolitiker und ihre sogenannte „Superklasse“. Hinzu kommt auch die weit verbreitete falsche Meinung, daß der Islam eine Gefahr bedeutet. Das ist falsch. Ein Muslim aus Bosnien hat gar nichts gemeinsam mit einem muslimischen Zuwanderer aus Bangladesch oder Algerien. Religion und ethnische Herkunft sind zwei verschiedene Angelegenheiten. Zudem sollte man sich auch daran erinnern, daß das Alte oder das Neue Testament nicht gerade friedensstiftende Prosa sind. Auch wenn man das christliche Evangelium liest, sollte man sich an den Terror des Dreißigjährigen Krieges erinnern, der zwischen europäischen Christen geführt wurde.
Um deutsche oder europäische Identität wiederherzustellen, muß man zunächst offenlegen, welche Ziele der Global-Kapitalismus verfolgt. Zweitens muß man auch die Gleichheitslehre und den Selbsthass bei vielen Christen kritisch überprüfen. Nichteuropäische Einwanderer wissen sehr gut, daß sie nur im christlich geprägten Europa mit seiner Spätreligion der Selbstverleugnung gut und sorglos leben können. Gefühle des Selbsthasses gibt es weder bei den Zuwanderern noch bei den Politikern in ihren Heimatländern.
Die fingierten Selbstvorstellungen der heutigen herrschenden Klasse in der BRD über das „Ende der Geschichte“ in einem großem Multikultistaat ähneln der Denkweise der politischen Klasse in der ehemaligen DDR und dem ehemaligen Jugoslawien kurz vor ihrem Zusammenbruch. Im Sommer 1989 gab es noch große Paraden in der DDR, wobei die dortigen Politiker von der Unzerstörbarkeit des Kommunismus schwärmten. Wenige Monat später war das System tot.
Kleinnationalismen haben in Europa auch keine Zukunft. Das traditionelle Beharren auf die Zugehörigkeit zum eigenen Stamm, oder dem eigenem Staat, auf Kosten des benachbarten europäischen Staates oder Stammes erwies sich als selbstzerstörend für alle Europäer. Im Hinblick auf das veränderte ethnische Bild des heutigen Europas sind europäische Kleinnationalismen anachronistisch geworden. Ironischerweise bietet sich mit dem ständigen Zuzug nichteuropäischer Zuwanderer die Möglichkeit, die zwischeneuropäischen Kriege in Europa ein für einmal zu stoppen.
Einiges darf man hier wiederholen: Die alten europäischen Nationalismen und Balkanismen haben alle sehr viel an europäischen Menschenleben gekostet. Was jetzt den Europäern übrigbleibt, ist ihre gemeinsame europäische Identität wiederherzustellen, unabhängig davon, ob sie in Kroatien, Ungarn, Ostpreußen, oder Bayern leben.